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Vivaristik

Vivaristik ist die Pflege und Zucht von Tieren in einem künstlich nachgebauten Lebensraum. Im Vivarium werden die natürlichen Umweltbedingungen der Tiere in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserwerte, Licht, Tag-Nacht-Rhythmus und saisonale Wechsel nachgestellt.
Vivarium

Vivarien sollen die natürlichen Lebensbedingungen ihrer Bewohner möglichst genau nachbilden.

Gesellschaftsbecken

Süßwasser-Gesellschafts-Aquarien sind am weitesten verbreitet.

Riffaquarium

Korallen im Riffaquarium sind anspruchsvolle Pfleglinge.
Das künstliche Biotop soll den Tieren ein artgerechtes Leben und arttypische Verhaltensweisen ermöglichen. Dazu werden mit den Tieren zusammen auch charakteristische Pflanzentypen aus dem entsprechenden Lebensraum gepflegt.
Der bekannteste Zweig der Vivaristik ist die Aquaristik. In etwa 4 % der deutschen Haushalte sind Aquarien zu finden und es gibt etwa 1,7 Millionen Aquarianer in Deutschland, die zusammen 2,1 Millionen Aquarien pflegen. Im Durchschnitt hat jeder Aquarianer etwa 1,3 Aquarien. Die meisten davon sind Süßwasseraquarien. Nur etwa 5 % der Aquarianer beschäftigen sich mit Meerwasseraquaristik. Das heißt, es gibt ca. 85.000 Meerwasseraquarianer in Deutschland.
Die Terraristik ist weniger verbreitet. Nur in etwa 1% der Haushalte werden Terrarientiere von rund 0,8 Millionen Terrarianern gepflegt. Im Schnitt hat jeder Terrarianer 1,6 Terrarien. Darin leben neben Reptilien (z. B. Schlangen, Schildkröten und Geckos) und Amphibien (z. B. Frösche und Molche) auch Insekten (z. B. Käfer, Schaben und Stabheuschrecken), Spinnentiere (z. B. Vogelspinnen und Skorpione), Krebstiere (z. B. Einsiedlerkrebse) und Mollusken (z. B. Achatschnecken).

Vivarianer bilden sich ständig weiter. Sie lesen die neuesten Informationen über ihre Pfleglinge oder besuchen ihre Lebensräume in der Natur, um einen möglichst guten Einblick in ihre Lebensweise zu bekommen. Es werden viele Kontakte geknüpft und Freundschaften über Landesgrenzen hinweg über viele Jahre gepflegt. Vivarianer schließen sich zu Vereinen und Interessengruppen zusammen, um sich über ihre Spezialgebiete auszutauschen und zu informieren. Manche dieser Gruppen haben Mitglieder überall auf der Welt und viele geben Vereinszeitschriften heraus. Beispiele für solche vivaristische Vereinsmagazine sind "elaphe" und "SALAMANDRA" der Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), die "Testudo" der Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz (SIGS), die "SCALIA" der Internationalen Schildkröten Vereinigung (ISV), die "ARACHNE" der Deutschen Arachnologische Gesellschaft (DeArGe), die "DCG-Informationen" von der Deutsche Cichliden-Gesellschaft (DCG), die "Viviparos" des VDA - Arbeitskreises Lebendgebärende Aquarienfische und das "DKG-Journal" der Deustchen Killifisch Gemeinschaft (DKG). Diese Zeitschriften informieren unter anderem über die Haltung von Tieren, Nachzuchterfolge, Krankheiten und gesetzliche Bestimmungen z. B. in Bezug auf CITES-Bescheinigungen.

Vivaristik ist eine Leidenschaft, die sehr unterschiedliche Menschen zusammenführt und bei Vielen ein Leben lang anhält.

Quellen

ZZF (2012): Die Deutschen begeistern sich für Heimtiere

ZZA-online (2017): Zahl der Heimtiere in Deutschland 2017