Harmonische Bepflanzung
Ein bepflanztes Süßwasseraquarium kann ein Garten unter Wasser oder ein wilder Dschungel sein.
In abhängig vom Arrangement erfüllen gut wachsende Pflanzen im Aquarium immer ihre Funktionen.
Die Gestaltung hängt vom Geschmack des Aquarianers ab.
Die Pflanzenbestände steigen in der Höhe nach hinten hin an und führen schräg oder in Bögen vom Betrachter weg.
Dadurch wirkt das Aquarium tiefer, als es ist.
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Besonders anprechend und harmonisch wirken Aquarien jedoch, wenn
bei ihrer Gestaltung die gleichen Kritierien angewand werden, wie bei Gemälden in der klassischen Malerei.
Eine Kunst, die bei Holländischen Pflanzenaquarien ihre Vollendung erreicht. Aquarien, die auf diese Weise eingerichtet sind, sind biologisch aber nicht wertvoller.
Die wichtigste Grundregel bei der Gestaltung heißt "Goldenen Schnitt". Dabei werden Strecken und Flächen ungleich im Verhältnis von 1,6 : 1 (61,8 zu 38,2 %) aufgeteilt.
Die Erfahrung zeigt, dass wir Bilder oder auch Aquarienbepflanzung als harmonischer empfinden, wenn ein Blickfang sich nicht im Zentrum
befindet, sondern eher etwas rechts oder links davon bzw. unterhalb oder darüber.
In einem holländischen Pflanzenaquarium gibt eine stufige Bepflanzung mit Pflanzstraßen (längliche Pflanzengruppen), die schräg nach hinten führen oder Solitäre und Dekoration einrahmen,
dem Aquarium optische Tiefe. Außerdem führen sie den Blick des Betrachters zu den Details.
Rote Pflanzen dienen als Blickfang und verschiedene Blattgrößen und Blattformen sorgen für Textur.
In einem so frisch eingerichteten Aquarium sollten noch keine Fische schwimmen.
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Das hier ist ein frisch eingerichtetes Aquarium.
Abgesehen von den Pflanzen, die als Bundware in der Unterwasserform erhältlich sind
(Vallisnerien, Wasserstern, Haarnixe, Rundblättrige Rotala), sind alle Pflanzen noch in der Überwasserform.
Im Vordergrund sind Perlkraut, Papageienblatt und Sumatrafarn aus In-Vitro-Kultur zu sehen.
Die Rotala zeigt einen ersten Zuwachs und wird dabei chlorotisch und die Blätter werden kleiner, was auf einen Nährstoffmangel hinweist.
Die Einrichtung dieses Aquariums liegt höchstens eine Woche zurück, es ist noch nicht eingefahren
und es wäre besser gewesen mit dem Einsetzen der Fische noch zu warten.
Das Aquarium wird aber auch später nicht so imposant sein, wie das Becken auf dem Bild darüber.
Die Pflanzen und die Steine sind in Reihen parallel zur Frontscheibe eingesetzt und stehen in Reih und Glied wie in einem Gemüsebeet.
Weil die Bestände selbst nicht genug Tiefe haben, können sie in sich nicht abgestuft werden. Sie sehen darum flach und dimensionslos aus und die Bepflanzung wirkt künstlich und langweilig.
Auch wurden die Pflanzen nicht passen zu ihrem Typ eingesetzt. Rechts an den Rand sind mehrere Sorten von Echinodorus in einer engen Gruppe zusammen gequetscht.
Jeder einzelne dieser Pflanzen wird in den nächsten Wochen zu einem großen Solitär heranwachsen.
Zwei maximal drei von ihnen wären als solitäre Blickfänge in der Nähe eines optischen Zentrums gut aufgehoben gewesen.
So eingesetzt, müssen sie in den nächsten Wochen umgepflanzt werden, was die Entwicklung des Bekcns stört und zu einer vorrübergehenden Wachstumsstockung führen wird.
Bepflanzung und Dekoration bilden eine Einheit.
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In diesem Gesellschaftsbecken spielen die Pflanzen nicht die Hauptrolle, aber hinsichtlich ihrer harmonischen Zusammenstellung
stehen sie einem holländischen Pflanzenbecken in nichts nach.
Der Bewuchs wirkt natürlich und setzt Akzente, die Farbe und Struktur von Kies, Stein und Holz betonen.
Es gibt helle und dunkle Bereiche, verschiedene Blattformen und Blattgrößen sind abwechslungsreich kombiniert.
Die Pflanzengruppen wirken natürlich. Die Bepflanzung ist eine gelungene Komposition.
Die optische Tiefe wird bei dieser Gestaltung durch die Wurzeln, den ansteigenden Bodengrund und durch die Ausrichtung der Steine erzielt.
Der "Goldene Schnitt" wurde beachtet.
Während das holländische Aquarium den Eindruck eines Unterwassergartens perfektionieren will,
vermittelt diese Bepflanzung den Eindruck in eine naturbelassenes, ursprüngliches Biotop zu blicken.
Diese zwei Stilrichtungen sind grundsätzlich verschieden und sehen im Ergebnis völlig unterschiedlich aus.
Die Gestaltungskriterien sind in beiden Fällen aber gelungen umgesetzt und sind von der Qulität her gelich zu bewerten.
Eine dekorative Aquariengestaltung ist nicht abhängig von der Beckengröße. Obwohl in größeren Becken mehr Raum zur Verfügung steht,
können auch kleine Aquarien nach den oben genannten Kriterien eingerichtet werden.
Der Vergleich der zwei folgenen 60-Liter-Aquarien zeigt das.
Naturnah eingerichtes 60-Liter-Aquarium mit überwiegend eingewachsenen Pflanzenbestand
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Das obere Bild rechts zeigt ein bepflanztes 60-Liter-Komplett-Set. Hier wurde mit wenigen Pflanzenarten und Naturmaterialien ein sehr naturnahes Aquarium eingerichtet.
Im Rahmen der Möglichkeiten, die das begrenzte Lichtangebot der vorhandenen Beleuchtung bietet, wurden Pflanzen mit
verschiedenen Blattstrukturen und Wuchsformen harmonisch und abwechslungsreich kombiniert.
Als Bepflanzung dienen der kleine Sumpffreund, eine grüne Form von Wendts Wasserkelch, Zwergspeerblatt und Kirschblatt.
Die nachträglich eingestetzte Carolina-Haarnixe im Hintergrund, wird sich aber auf Grund der geringen Lichtverhältnisse nicht auf Dauer halten können.
Bei dem Tausendblatt auf der linken Seite, zeigen sich an den Triebspitzen bereits erste Wuchshemmungen.
Als Dekoration sind passende Hölzer und Flusskiesel in verschiedenen Größen im Vordergrund eingebracht.
Eichenlaub aus dem letzten Herbst lässt die Einrichtung besonders natürlich aussehen.
Dieses Aquarium wurde frisch bepflanzt und wirkt im Aufbau weniger harmonisch.
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Das zweite 60-Liter-Aquarium ist auf den ersten Blick ähnlich eingerichtet.
Hier fällt aber auf, dass die Pflanzen alle frisch eingesetzt sind und es sich nicht um einen gewachsenen Bestand handelt.
Im Vordergrund links und im Hintergrund rechts stehen Carolina-Haarnixen und im Hintergrund links die rötliche Brasilianische Haarnixe.
Obwohl letztere an der hellsten Stelle im Aquarium steht, wird sie wegen des für sie zu geringen Lichtangebot innerhalb weniger Tage eingehen.
Besonders störend wirkt der sichtbare Topf des Zwergspeerblattes rechts im Vordergrund.
Um Aufsitzerpflanzen wie Speerblätter auf Dauer erfolgreich im Aquarium kultivieren zu können, ist es notwendig, die Töpfe und die Stenwolle zu entfernen.
Der Blütenstiellose Sumpffreund, Wasserfreund-Arten und Wasserkelche würden sich besser für eine dauerhafte Bepflanzung eignen.
Auch in diesem Aquarium wurden Flusskiesel und Hölzer, sowie Laub als natürliche Dekoration eingesetzt.
Insgesamt wirkt das Aquarium aber nicht so harmonisch und natürlich wie das vorherige. Die Steinaufbauten sind stark zentriert und bilden
zusammen mit den senkrecht stehenden Hölzern eine recht massive Konstruktion, die stark ins Auge springt.
Blattschäden und Algen
Die Pflanzen zeigen Mangel an Stickstoff, Eisen und Kalium und sind mit Pinselalgen bewachsen.
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Weil nur gut wachsende Pflanzen alle ihre Funktionen im Aquarium gut erfüllen können, dient die Pflege von Aquarienpflanzen nicht dem Selbstzweck.
Ihr guter Zustand zeigt, dass ein stabiles Gleichgewicht besteht.
Verfärbungen, Verkrüppelungen oder Absterbeerscheinungen
weisen auf Nährstoffmängel hin. Meist kommen diese Mängel zusammen mit
Pinselalgen, Bartalgen oder Fadenalgen vor.
Schlecht versorgte Pflanzen wachsen nicht so schnell, was bedeutet, dass sie weniger Makronährstoffe aufnehmen.
In der Folge steigen die Mengen von Nitrat und Phosphat im Aquarium an, was Algenwachstum begünstigt.
Ärgerlich sind Beschädigungen zum Beispiel durch das Schaben von Harnischwelsen oder durch den Fraß von Schnecken
und Barschen.
Ablagerungen von Mulm oder Futterresten auf den Pflanzen sind nicht erwünscht. Sie können Fäulnis begünstigen und sehen auch nicht schön aus.