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Ringelhandgarnele oder "Red Rusty" - Garnele

Die "Ringelhandgarnele" ist die bekannteste Großarmgarnele in der Aquaristik.
männliche Ringelhandgarnele

männliche Ringelhandgarnele

behaarte Klaue einer Ringelhandgarnele

Behaarung an der Schere von Macrobrachium assamense

Es werden mehrere Arten unter dieser Bezeichnung im Handel angeboten.
Chrakteristisch für die Großarmgarnelen der Gattung Macrobrachium sind die auffällig lange Scherenarme der Männchen. Es handelt sich dabei um das erste umgewandelten Laufbeinpaar. Diese Scheren dienen den Tieren zur Nahrungsgewinnung, zum Kämpfen und auch dazu das Weibchen bei der Paarung in die richtige Position zu bringen. Bei den Ringelhandgarnelen haben die Scheren der Männchen behaarten Längsrillen.

Lateinischer Name

Macrobrachium assamense

Herkunft

Assam in Nord-Ost-Indien. Bäche in den Bergregionen des süd-östlichen Himalaja

Aussehen/Merkmale

Macrobrachium assamense hat einen durchscheinenden grau oder bräunlich Körper mit feinen schwarzen Streifen und Punkten. Den deutschen Namen Ringelhandgarnele haben die Tiere wegen der Zeichnung auf den Scherenarme der Jungtieren. Bei ausgewachsenen Männchen sind die Scheren rostbraun mit weißer Behaarung. Die Weibchen sind unscheinbarer und transparent mit kleineren Scheren. Der Körper der Weibchen wird bis zu 6 cm lang. Männchen sind mit ca. 8 cm etwas größer.

Wasserwerte

Temperatur: 20 - 28 °C
pH-Wert: 6-7,8
Gesamthärte: 8-20°dH
Karbonathärte: 6-15°dH
Leitwert:

Beckengröße

Aquarien ab 60cm Länge bzw. 54 Liter.

Gruppengröße

ab 5 Tiere

Futter

Ringelhandgarnelen sind Allesfresser. Sie weiden Aufwuchs ab und fressen alle Arten von Trocken und Frostfutter. Auch sinkendes Lebendfutter wie rote Mückenlarven und Tubifex wird angenommen. Die Tiere fressen auch Aas. Die Ringelhandgarnele fängt auch kleine Fische und Schnecken. Diese Garnele frisst Pflanzen an, wenn sie zu wenig Futter bekommt.

Aquarieneinrichtung

Jungtiere und frisch gehäutete Tiere brauchen Verstecke, in denen sie vor Fischen und Artgenossen sicher sind. Feinblättrige Pflanzen wie der Kleine Sumpffreund (Limnophila sessiliflora), Raues Hornkraut (Ceratophyllum demersum), Nixkraut und Moose bieten viele Verstecke, werden zum Teil aber gefressen. Sehr widerstandsfähig sind Anubias-Arten wie Barters Speerblatt (Anubias barteri var. barteri) und das Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. nana). Gut geeignet sind auch Cryptocorynen wie der Balansa-Wasserkelche (Cryptocoryne crispatula var. balansae) werden von den Garnelen nicht gefressen und eignen sich gut als Dauerbepflanzung. Wurzelholz und Steine bilden Höhlen als Verstecke.

Zucht:

Ringelhandgarnelen produzieren große Eier, die das Weibchen unter dem Bauch mit sich trägt. Daraus schlüpfen fertig entwickelte Jungtiere. Eine Brut umfasst 20 bis 60 Jungtiere.

männliche Ringelhandgarnele

Die Länge und Form des Rostrums, sowie die Zahl und Form der Zähne, seine Behaarung und andere Kennzeichen dienen zur Unterscheidung von Garnelen-Arten.

Verwechslungsmöglichkeiten:

Als Ringelhandgarnelen werden verschiedene Arten aus der Macrobrachium hendersoni-Artengruppe im Handel angeboten. In dieser Gruppe werden 9 Arten bzw. Unterarten zusammengefasst, bei denen die Männchen behaarten Längsrillen auf den Scheren haben. Sie leben in Bächen im Hügelland und Mittelgebirgen des südlichen Himalaya (Indien, Mayanmar, Bangladesh). Es gibt bei ihnen nur ein Larvenstadium und die Jungtiere schlüpfen voll entwickelt aus den Eiern. Die übrigen Macrobrachium-Arten leben in Gewässer in Meeresnähe und entlassen ihre Nachkommen als schwimmende Larven ins Wasser. Die Unterscheidung der Macrobrachium-Arten erfolgt an Hand von Merkmalen am Rostrum.
Als "Red Rusty" werden im Handel zwei verschiedenen Arten angeboten. Macrobrachium assamense assamense, Macrobrachium hendersoni und Macrobrachium dayanum wurden in der Vergangenheit identifiziert. Die Tiere unterscheiden sich in ihren Ansprüchen nicht.